Wasserglas
Lexikon
Begriff | Definition |
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Wasserglas | Zur Herstellung wird ein Gemenge aus hochreinem Quarzsand und Kaliumcarbonat bzw. Natriumcarbonat unter CO2-Entwicklung geschmolzen. Die Schmelztemperatur liegt bei 1350 bis 1480 °C; dies je nach Verhältnis Sand zu Alkalicarbonat. Das abgekühlte Glas wird zu einem Pulver gemahlen (festes Wasserglas). Zur Anwendung kommt meist flüssiges Wasserglas als klare, alkalische Lösung oder auch als gallertartige bis feste Masse. Flüssiges Wasserglas wird durch Lösen des festen Wasserglases in Wasser bei hohen Temperaturen (150 °C) gewonnen. Wasserglas findet zahlreiche Verwendungen. In der Keramik dient es als Elektrolyt zur Verflüssigung einer keramischen Masse. Benutzt wird es zudem z. B. als Klebstoff und Bleichmittel in der Papierindustrie, als Bindemittel z. B. bei Farben (Mineralfarben), als Zusatz in Schweißelektroden, in Waschmitteln, um Bauteile von Waschmaschinen vor Korrosion zu schützen, als Abdichtung bei Mauerwerk, Deponien und im Untertagebau, bei Sol-Gel-Prozessen und als Pflanzenstärkungsmittel in der ökologischen Landwirtschaft. In der Mikrobiologie wird Wasserglas als Ersatz für Agar, der im sauren pH-Bereich hydrolysiert, bei der Herstellung von festen Nährmedien für die Anzucht säureliebender (acidophiler) Bakterien eingesetzt. (Quelle: chemie.de) Es verschließt die Hohlräume in porösen Oberflächen, verringert die Staubbildung und hindert die Wasseraufnahme.
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